Ob ein Schnäppchen vom Flohmarkt, eine Entdeckung auf dem Speicher oder ein Erbstück – alte Stühle, Truhen oder Kommoden entpuppen sich nach dem Herrichten oftmals als echte Schmuckstücke. Kein Wunder, dass es Heimwerkern in den Fingern juckt, wenn sie ein altes Möbelstück entdecken. Denn mit etwas Geschick und einem neuen Anstrich kann aus dem Fund- oder Erbstück ein unverwechselbares Unikat werden.
Funktioniert auch alles?
Doch bevor Sie sich an die Restaurierung machen, sollten Sie das Möbelstück auf seine Funktion überprüfen:
- Sind alle Scharniere und Beschläge in Ordnung?
- Hängen möglicherweise die Türen?
- Lassen sich die Schubladen problemlos schieben?
- Haben sich Verbindungen gelöst, wodurch das Möbel instabil geworden ist?
- Gibt es Risse und offene Fugen?
Bei sehr alten Möbelstücken ist es zudem wichtig, dass Sie einen eventuellen Holzwurmbefall ausschließen können. Sind Wurmlöcher vorhanden, stellen Sie das gute Stück auf eine Plane. Finden Sie dort in den folgenden Tagen kleine Holzmehlhäufchen, ist der Holzwurm noch aktiv und Sie sollten zunächst zu einem entsprechenden Mittel greifen.
Der alte Lack muss ab
Sind alle Schäden beseitigt und alle Beschläge abgeschraubt, können Sie sich an die Oberfläche machen, die erst einmal von alten Lack- und Farbschichten befreit werden muss. Ihrer Gesundheit zuliebe raten wir vom Einsatz chemischer Abbeizer ab und empfehlen, die alten Anstriche durch Schleifen zu entfernen. Bei größeren Flächen sparen Sie mit einem elektrischen Schleifwerkzeug viel Zeit und Kraft. Für den ersten Arbeitsgang wählen Sie ein grobes Schleifpapier mit einer 80er Körnung, Dann kommt eine feinere, 120er Körnung zum Einsatz, bis im letzten Schritt mit einer Körnung von 180 bis 240 gearbeitet wird. Achten Sie auf Verzierungen, die Sie besser nur sehr vorsichtig von Hand abschleifen sollten.
Tipp: Tragen Sie beim Schleifen immer eine Schutzmaske, damit der Feinstaub Ihre Atemwege nicht belastet.
Lackieren, Lasieren oder Ölen?
Ist der alte Anstrich erst einmal entfernt, folgt der letzte Arbeitsschritt, die neue Beschichtung der Oberfläche. Achten Sie bei der Auswahl des Anstrichmittels darauf, dass
- geölte Oberflächen nicht mit Lack oder Lasuren gestrichen werden sollten.
- lackiertes Holz in der Regel neu lackiert werden muss.
- lasierte Oberflächen lasiert oder lackiert werden können.
Ein Neuanstrich, bei dem die Holzmaserung erhalten bleibt, ist aber nur eine Option. Manches alte Stück lässt sich auch mit bunten Farben wieder aufpeppen oder es erstrahlt mit Krakelier- oder Reißlack, das die Risse alter Lackierungen nachahmt, im trendigen Shabby-Chic.