Farben, Lacke und Lasuren haben nicht nur eine Schutzfunktion, sie dienen auch dekorativen Zwecken. Damit beim Malen und Streichen Farbe ins Spiel kommt, werden den Anstrichen Farbstoffe zugesetzt. Bis zur Entdeckung synthetischer Farbstoffe im 18. Jahrhundert wurden zum Färben ausschließlich Farbstoffe mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs verwendet. Mit wachsendem Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein erleben natürliche Farben ein Comeback, denn immer mehr Verbraucher wollen sich beim Renovieren keine unerwünschten Schadstoffe in ihr Wohnumfeld holen. Hier finden Sie mehr Informationen dazu, wie die Farbe in die Farbe kommt …
Farbstoffe aus der Natur
Pflanzenfarben aus Blüten, Blättern, Früchten oder Wurzeln werden seit Urzeiten zum Färben verwendet, und die Natur liefert ein breites Spektrum an unterschiedlichen Farbtönen: Grün aus dem Blattfarbstoff Chlorophyll, Gelb aus Safran oder Kurkuma, Violett aus Heidelbeere und Holunder, das für Jeans so wichtige Indigoblau oder Henna, mit dem sich Frauen bis heute die Haare färben. Aber auch aus Tieren werden Farben gewonnen. So liefert das Sekret der Purpurschnecke das im Mittelalter bei Kirche und Adel so begehrte Purpurrot, und aus einer ursprünglich in Südamerika beheimateten Schildlaus wird der Farbstoff Koschenille oder Karminrot gewonnen.
Pigmente für Farben, Lacke und Lasuren
Für die Farbgebung von Anstrichmitteln aber sind Pigmente zuständig. Dazu zählen:
- Erdfarben oder Erdpigmente
- Mineralpigmente
- organische Pigmente
- Spinellpigmente
Natürliche Farben der Erde
Die Erdfarben – auch bunte Erden genannt – kommen aus der ganzen Welt und werden fein gemahlen und geschlämmt den Farben zugesetzt. Sie sind lichtecht, witterungsbeständig, ungiftig und lassen sich mit anderen Pigmenten mischen. Zu den Erdpigmenten zählen:
- Gelber Ocker
- ist ein natürliches Verwitterungsprodukt (Eisenoxidhydrat) eisenhaltiger Gesteine und Mineralien und kommt vor allem in Frankreich vor.
- Roter Ocker
- wird durch das Brennen von gelbem Ocker gewonnen.
- Terra di Siena
- ist ein hochgelbes Eisenoxidhydrat, das vor allem in der Toskana, auf Korsika und Sardinien vorkommt. Es wird aber auch in Bayern, in der Pfalz und im Harz im Tagebau abgebaut. Terra di Siena wird vor allem in Lasuren eingesetzt.
- Umbra
- enthält Eisenhydrate mit Manganoxidhydraten und Tonerdesilikaten. Je nach Eisenoxid- und Silikatgehalt kommen Umbren in verschiedenen Farbtönen – von rehbraun bis grün – vor. Durch den Mangananteil wird die Trocknung in Ölfarben beschleunigt.
- enthält Eisenhydrate mit Manganoxidhydraten und Tonerdesilikaten. Je nach Eisenoxid- und Silikatgehalt kommen Umbren in verschiedenen Farbtönen – von rehbraun bis grün – vor. Durch den Mangananteil wird die Trocknung in Ölfarben beschleunigt.
Pigmente aus Mineralien
Zu den Mineralpigmenten zählen Eisenglimmer, Eisenoxidschwarz, Titanweiß, Chromgelb, Eisenoxidrot und Ultramarinblau. Sie werden heute industriell aus anorganischen Stoffen durch Oxidation, Fällung oder durch Erhitzen gewonnen.
Natürliche organische Farbmittel
Organische Pigmente enthalten in ihren Verbindungen Kohlenstoff. So entsteht zum Beispiel Rebschwarz aus verkohlten Rebschösslingen, Casselerbraun aus Braunkohle und Rußschwarz durch die Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen wie Erdgas oder Acetylen. Bei Anstrichmitteln spielen sie keine Rolle.
Spinelle – Pigmente vulkanischen Ursprungs
Spinelle sind mineralische Pigmente vulkanischen Ursprungs. Je nach den Spurenelementen, die im vulkanischen Geschehen angelagert wurden, unterscheidet man Aluminium-, Eisen (III)-, Chrom-, Vanadium- und Titanspinelle. Farbige Spinelle – wie der orangerote Rubizell oder der tiefschwarze, eisenhaltige Pleonast – werden auch als Edelsteine gehandelt. Heute können Spinellpigmente auch technisch hergestellt werden. Dabei gehen Mineralien und Metalle eine unlösbare Verbindung ein. So ergeben Kobalt-, Nickel-, Zink- und Titandioxid das Spinell- oder Kobaltgrün. Spinell- oder Kobalttürkis entsteht durch eine Kobalt-Chromoxid-Verbindung und Spinell- oder Kobaltblau durch die Verbindung von Kobalt- und Aluminiumoxid.
Pigmente für Biofarben
Basis aller biopin-Produkte ist die Natur. Natürliche pflanzliche Öle und Harze und echtes Bienen- und Pflanzenwachs sind die Rohstoffe unserer Wahl. Deshalb setzen wir bei biopin vornehmlich natürliche Erd- und ungiftige Mineralpigmente bei der Herstellung unserer Holz- und Bienenwachslasuren, Wetterschutzfarben und Lacke ein.